Hard Harder
Heavy

5,5 von 7
Punkten M.A., 31.10.2010

Review:

Bodinrocker,
das sind neben Namensgeber und Mastermind Anders Bodin (Gitarre und Vocals)
noch Marcus Sigvardsson (Bass), Klas Anderhell (Drums) und last but not least
Lars Ekberg (Piano, Hammond, backing Vocals). Wie man den Namen der Musiker
unschwer entnehmen kann, kommen Bodinrocker aus Schweden. Anders Bodin schreibt seit seinem 10. Lebensjahr Songs. Zu seinen Helden
zählen The Who, Slade und Status Quo und das hört man auch, vor allem was die
letztgenannte Combo angeht. Aber dazu später mehr.

Im Jahre 2006 erschien das Debütalbum HALL OF FLAMES. Der Titelsong wurde
vom schwedischen Fernsehen als Hintergrundmusik eingesetzt, als der schwedische
Astronaut Christer Fuglesang seinem ersten Weltraumflug unternahm und erhielt
dadurch ordentlich Airplay beim schwedischen Radio. Mit der gleichen Besetzung
wie beim Debüt nahm Bodin sodann im Jahre 2008 die Aufnahmen für MYSTERIOUS MAN
in Angriff. Das Album wurde schließlich im Mai diesen Jahres veröffentlicht.

Bodinrocker
kredenzen auf MYSTERIOUS MAN unbekümmerten und hemdsärmeligen Rock ‘n’ Roll mit
einprägsamen Melodien und Gute-Laune-Garantie. Schon der Opener “Life ist
a Mystery” ist ein Riff-Rocker vom feinsten, der jede Fete auf Temperatur
halten sollte.

Mit “Get me on the Road” erklingt dann ein wohlbekannter Groove
vom allerfeinsten und man hat den Eindruck, der gute Angus Young himself würde
dort in die Saiten greifen. Wesentlich bessere Riffs haben die australischen
Haudegen in den letzten Jahren auch nicht auf die Reihe bekommen.

Und die Party geht weiter mit “Back on Track”, “No
Destination” und “Scooter”, drei exzellenten Boogie-Rockern der
Marke Status Quo, die Francis Rossi & Co. Tränen der Verzückung in die
Augen treiben dürften.

Zwischendurch wird die Party mit dem Titelsong, einem gestandenen
Bluesrocker im Stil von Bad Company und Free etwas runtergekühlt.

Mit “Endless Pain” feuern Bodinrocker dann eine weitere
Bluesrockrakete ab, die gediegen abrockt und ordentlich Stimmung macht.

Aber jede Party geht irgendwann mal zu Ende und es kommt was kommen muß;
der Rausschmeisser. Und der kommt in Gestalt von “Legend of the
Saviour”, einer folkrockigen Power-Ballade, die sehr an Neil Youngs
MIRRORBALL-Album (seine überaus gelungene Kooperation mit Pearl Jam aus dem
Jahre 1995) erinnert. Was für ein Abschluss.

Bodinrocker animieren dazu, mal wieder die alten Quo- und AC/DC-Scheiben
rauszukramen und sich einen netten nostalgischen Abend mit Hopfenkaltschale,
Käseigel und Salzstangen zu gönnen. Nicht der schlechteste Zeitvertreib, alter
Schwede!!!

Fazit: Bodinrocker liefern hier guten bis sehr guten Geradeaus-Rock aus dem
Bauch ab, der mächtig Laune macht. Sicher, dass ist alles nicht neu, wird aber
ungeheuer sympathisch rüber gebracht. Halt echter Rock’n Roll ohne Schnörkel!!!

Anspieltipps:

“Get me on the Road”, “526”, “Back on Track”,
“Endless Pain”, “Legend of the Saviour”.

Tipp:

Wer auf ehrlichen und sympathischen Rock der Marke Status Quo, AC/DC, Bad
Company und Neil Young steht, sollte sich MYSTERIOUS MAN auf dem Einkaufszettel
notieren